Welch besonderes Kraut den Süßstoff Stevia liefert.

Stevia Blätter und Steviapulver

​Die Stevia-Pflanze stammt aus Südamerika. Sie hat den lateinischen Namen Stevia rebaudiana Bertoni. Es waren der Botaniker Moisés Bertoni und der Chemiker Ovidio Rebaudi, die entscheidend an der Erforschung der Pflanze mitgewirkt haben. Über 200 Arten von Stevia gibt es, aber nur die Stevia rebaudiana Bertoni hat die intensiv süßlichen Steviol Glykoside als Inhaltsstoffe. Sie waren bereits früher der Grund für den Namen süßes Honigkraut oder Süßkraut im Heimatland der Stevia Pflanze. In Paraguay trug sie bei den Stammesmitgliedern der Mato Grosso und der Guarani Indianer den Namen Caa-Hee, was sich mit Honigblatt übersetzen lässt.

​Woher stammt Stevia ursprünglich?

Stevia ist auf den Hochflächen von Paraguay, Argentinien und Brasilien beheimatet. Dort wächst sie in mäßig feuchtem Klima. Die Region hat einen durchschnittlichen Niederschlag von etwa 1500 bis 1800 ml pro Jahr und eine mittlere Jahrestemperatur von ungefähr 21 Grad Celsius. Die Böden in Verbreitungsgebiet im Hochland sind vor allem sauer, sandig und tonhaltig. Das sind Bedingungen, die man normalerweise als unfruchtbar bezeichnet.

​​Unter welchen Bedingungen wächst Stevia?

An diese kargen Böden hat sich Stevia rebaudiana Bertoni hervorragend angepasst. Das Staudengewächs wächst etwa einen Meter hoch. Sie ist mit einem kräftigen Wurzelstock ausgestattet. Sie kann sich mit ihren flachen, kaum verzweigten Wurzeln sehr gut mit Wasser und Nährstoffen versorgen. Daher kann sie gut mit kargen Böden zurechtkommen.

Die Pflanze ist an viel Licht gewöhnt. Sie verliert im Winter ihre Blätter. Bei milderen Temperaturen und längerer Tageslichtdauer entstehen im Frühjahr neue Triebe. Es findet sowohl eine geschlechtliche als auch ungeschlechtliche Vermehrung ​durch Knospen und Triebe statt. Die Hauptblütezeit liegt im späten Herbst. Die Bestäubung erfolgt durch den Wind. ​

​​Warum schmeckt Stevia süß?

Die süßen Bestandteile der Blätter sind die sogenannten Steviol Glykoside. Sie wurden vom Chemiker Rebaudi Ende des 19 Jahrhunderts entdeckt. Es sind vor allem das Steviosid und das Rebaudiosid A, die die starke Süßkraft entwickeln.